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Zur Einführung sprach Elke Kania M.A., Kunstwissenschaftlerin, Köln.

Zur Ausstellung ist eine Edition erschienen.

MMIII präsentiert den Kölner Künstler Volker Saul (*1955) mit der Einzelausstellung “Songs for Amygdala“. Die Amygdala ist ein Kerngebiet des Gehirns, das zuständig ist für die emotionale Bewertung und Wiedererkennung von Situationen (oder hier: Bildern).

Foto: Detlef Ilgner“Songs for Amygdala“ erweitert die Wahrnehmung von Bildhaftigkeit, von Fläche und Raum. Für die Ausstellung wird in situ eine raumgreifende Wandarbeit über die gesamte Fläche einer zentralen, 16 Meter langen Wand realisiert. Mechanismen der Werbung oder der Wahrnehmungslehre werden hierbei aufgerufen, oder Abläufe von Bewegtbildern. Bedingt durch die industrielle “Aura“ der Räume des MMIII kommen auch Strategien von piktoralen Leitsystemen der Arbeitswelt mit ihrer spezifischen Fern- und Signalwirkung zum Tragen.

Die Zeichnungen von Volker Saul leben von der Spannung zwischen freier Fläche und Umrandung, also Begrenzung: In der Lineatur extrem präzise mit unterschiedlich breiten Tuschmarkern ausgeführt, bewegt sich die Bildsprache frei im schwerelosen Raum der Assoziation. Das polymorphe Formenrepertoire könnte Organe und Venen in Großaufnahme aus dem Innern des Menschen ebenso darstellen wie Denkblasen aus Comics, die sich wolkengleich in Ab-Bildungen von Programmiercodes eingewoben haben. Ein Dutzend Zeichnungen wollen in der Ausstellung durch den Betrachter “dechiffriert“ werden.

Erstmals wird zudem eine Installation vorgestellt, die aus einer meterhohen, bedruckten LWK-Plane besteht. Hinabfließend ist die Plane über eine an der Decke befestigte Stange gehängt und dockt beidseitig am Boden an. Gattungsspezifisch nimmt diese Arbeit das Prinzip von Sauls Wandmalerei auf, verlängert es nun dreidimensional in den Raum und wird dergestalt zur Plastik. Die Aufhängestange dient dabei als Achse, an der sich das applizierte Motiv spiegelt – an diesem monumentalen “Rorschach-Test“ können auf faszinierende Art vielfältige Formdeutungsversuche unternommen werden.

Elke Kania M.A., Kunstwissenschaftlerin, Köln

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