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Zur Einführung sprach Jens-Peter Koerver, Kurator der Ausstellung.

Der Kunstverein Mönchengladbach zeigt in seinen Räumen eine Ausstellung der beiden Künstler Andreas Karl Schulze (*1955 Rheydt, lebt in Köln) und David Semper (*1980 Wuppertal, lebt in Neuss).

Obwohl sie unterschiedlichen Generationen angehören, verbindet sie die Praxis des ortsbezogenen Arbeitens. Mit ihren jeweiligen, für die bestimmte Situation geschaffenen Arbeiten machen sie den jeweiligen Raum in seinen architektonischen, stofflich-materiellen und atmosphärischen Eigenheiten erlebbar und weisen zugleich über eine reine Ortsspezifik hinaus. Ihnen gemeinsam sind diskrete, auf spektakulär-aufwändige Eingriffe verzichtende Vorgehensweisen, die geprägt sind von jeweils eigenen, präzise entwickelten Formen der Einfachheit und dem konzentrierten Einsatz ihrer künstlerischen Mittel.

Die Arbeit von Andreas Karl Schulze ist im Grenzbereich zwischen Malerei und Installation zu verorten. Basis seiner keineswegs nur auf die Wand beschränkten Werke sind seit den frühen 1990er Jahren monochrom bemalte, 5 x 5 cm messende Textilquadrate. Mit ihnen realisiert er vielfältige, über bildhafte Formen weit hinausgehende Interventionsformen. Diese können aus der Platzierungen von drei, vier wie versteckte Markierungen wirkenden Quadraten bestehen und ebenso große Flächen, ganze Architekturen mit subtilen Bewegungsimpulsen überziehen.

Der Ansatz David Sempers lässt sich mit den beiden Begriffen Material und Prozess grob umreißen und umfasst ein breites Spektrum von Werktypen und Arbeitsweisen. Dazu gehören u.a. die Sichtbarmachung zuvor verborgener Spuren oder die Implantation von Materialien in Wände, seinen es alltägliche wie Stempelkissen oder solche mit einer langen Materialhistorie wie Alabaster. Immer wieder geht es auch darum ergebnisoffene, nicht absehbare Formentwicklungen zu initiieren. Variation und Wiederholung, Referenzen an Formen klassischer Ornamentik sind ebenfalls Handlungsmöglichkeiten des Künstlers.

Wie die Ausstellung im MMIII aussehen wird, wie Andreas Karl Schulze und David Semper auf die markante Industriearchitektur der Halle des Kunstvereins Mönchengladbach und auf die Werke des jeweils anderen reagieren, wird sich erst in einem längeren Arbeitsprozess vor Ort ergeben. Dass sie diesen Raum in ganz eigener, nicht absehbarer Weise zum Ausgangspunkt und Gegenstand ihres Agierens machen und ihn in mancher Hinsicht neu erschließen, manches überhaupt erst sichtbar machen, ist ein Aspekt. Dass Angemessenheit und Offenheit, Präzision und Intuition, Unmittelbarkeit und Überraschung, schließlich die Unersetzbarkeit des Hier und Jetzt in den Arbeiten beider wirksam und anschaulich sind, ist ein anderer.

Ausstellungsansichten

Die Ausstellung wurde gefördert von

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